Wenn man sich inmitten einer Krebstherapie befindet, hat man oft das Gefühl, dass der Körper einem nicht nur physisch, sondern auch emotional zusetzt. Eine der meist vernachlässigten, aber immens wichtigen Facetten während dieser Zeit ist die Hautpflege. Oft bringt die Behandlung ungewollte Hautveränderungen mit sich – sei es Trockenheit, Empfindlichkeit oder Hautausschläge. Daher ist es umso wichtiger, sanfte und effektive Hautpflegeprodukte zu wählen, die die Haut unterstützen und pflegen. Hier sind einige persönliche Tipps und Ratschläge, wie du deiner Haut während dieser herausfordernden Zeit das Beste geben kannst.
Vertraue auf Sanftheit
Zunächst einmal ist es wichtig, bei der Auswahl von Hautpflegeprodukten auf sanfte und möglichst natürliche Inhaltsstoffe zu achten. Chemische Zusätze, Parabene oder übermäßige Duftstoffe können die empfindliche Haut weiter reizen. Suche nach Produkten, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden. Hier sind einige empfehlenswerte Ansätze:
Hydration ist der Schlüssel: Eine reichhaltige, feuchtigkeitsspendende Creme kann helfen, die Trockenheit zu mindern. Produkte mit Sheabutter, Jojobaöl oder Hyaluronsäure sind oft gut verträglich. Marken wie nalani bieten natürliche Optionen, die effektiv und sanft sind.
Reinigungsprodukte: Verwende milde, nicht reizende Reinigungsmittel. Cremige Reinigungen oder Mizellenwasser sind sanfte Alternativen, die die Haut nicht austrocknen
Sonnenschutz nicht vergessen: Die Haut ist während der Therapie besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlen. Nutze einen mineralischen Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF), um deine Haut zu schützen. Und beachte hier auch den Schutz vor Blaulicht-HEV und Rotlicht IH-R.
Ratschläge für den Umgang mit Hautveränderungen
Wenn du Veränderungen an deiner Haut bemerkst, seien es Rötungen, Juckreiz oder trockene Stellen, ist es wichtig, dies ernst zu nehmen. Hier sind einige zusätzliche Tipps, die dir helfen können:
Hydratisiere von innen: Trink genügend Wasser, um deinen Körper von innen heraus zu unterstützen. Auch das Trinken von Kräutertees wie Kamille oder Fenchel kann entzündungshemmend wirken.
Finde deine Routine: Eine sanfte, regelmäßige Hautpflege-Routine kann helfen, deine Haut in Balance zu halten. Morgens und abends reinigen und pflegen – halte es einfach und effektiv.
Achte auf deine Hautreaktionen: Wenn du neue Produkte ausprobierst, teste sie zunächst an einer kleinen Hautstelle. Wenn es eine negative Reaktion gibt, solltest du das Produkt sofort absetzen.
Hol dir Rat von Experten: Deine Onkologin oder dein Onkologe kann dir Empfehlungen geben, welche Produkte speziell für Krebspatienten geeignet sind. Auch zertifizierte Kosmetikerinnen, die auf die Bedürfnisse von Krebspatienten spezialisiert sind, können Unterstützung bieten.
Quellen und Hilfsangebote
In Österreich und Deutschland gibt es zahlreiche Organisationen und Informationsquellen, die dir mit hilfreichen Tipps zur Hautpflege während der Krebstherapie zur Seite stehen können:
Krebsinformationsdienst (KID)
Onkologisches Zentrum Österreich
Deutsche Krebshilfe
Es ist wichtig, während der Krebstherapie auf sich selbst zu achten und besonders liebevoll mit deinem Körper umzugehen. Hautpflege muss nicht kompliziert sein – mit den richtigen Produkten und einem achtsamen Ansatz kannst du auch in dieser herausfordernden Zeit für deine Haut sorgen und dich wohler fühlen. Du bist nicht allein auf diesem Weg – viele Unterstützungsangebote stehen dir zur Verfügung.
Abschließend lässt sich sagen, die Hautpflege ist ein kleiner Moment, in dem du dir etwas Gutes tust und deiner Haut die Aufmerksamkeit schenkst, die sie verdient. Sei geduldig und versuche, dir regelmäßige Auszeiten zu gönnen. Jede positive Handlung ist ein Schritt in Richtung Wohlbefinden. Du bist wertvoll, stark und verdienst es, dich wohl in deiner Haut zu fühlen!

Geschrieben von
Melanie Leiter